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Sterlingsilber-Gedenkmünze zum Jubliäum

175 Jahre Deutschlandlied

Vor 175 Jahren dichtete der Hochschullehrer August Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf der Insel Helgoland das "Lied der Deutschen", dessen dritte Strophe heute die Nationalhymne der Bundesrepublik bildet. Zum Jubiläum erscheint eine 20-Euro-Silbergedenkmünze.

Hoffmann von Fallersleben drückte mit dem "Lied der Deutschen" die Sehnsucht nach einem starken, geeinten Deutschland aus, die den Zeitgeist jener Jahre bestimmte. Wenige Wochen später wurde das Lied nach einer Melodie von Joseph Haydn, dem Kaiserlied von 1797, auf dem Jungfernstieg in Hamburg erstmals öffentlich aufgeführt. 1922 bestimmte Reichspräsident Friedrich Ebert das Lied zur deutschen Nationalhymne, von der im folgenden "Dritten Reich" nur noch die erste Strophe ("Deutschland, Deutschland über alles...) gesungen wurde. Auch in der Nachkriegszeit blieb das Lied der Deutschen die Nationalhymne der Bundesrepublik, allerdings wird bei offiziellen Anlässen seither nur noch die dritte Strophe ("Einigkeit und Recht und Freiheit...) verwendet.

1. Preis: Claudius Riedmiller

Aus Anlass des 175. Geburtstags des Deutschlandlieds hat die Bundesregierung beschlossen, im Oktober 2016 eine 20-Euro-Silbermünze herauszugeben. Sie wird ganz stilgerecht in Hamburg geprägt, dem Ort der Uraufführung 1841. Im Gestaltungswettbewerb, an dem sich zwölf Künstlerinnen und Künstler beteiligten, vergab die siebenköpfige Jury den ersten Preis an eine Arbeit von Claudius Riedmiller aus Stuttgart. Das Motiv zeigt den Dichter des Deutschlandlieds nach einem zeitgenössischen Stich und die ersten Worte der deutschen Hymne. Nach Ansicht des Preisgerichts zeichnet sich der Entwurf durch "eine hohe formale Entsprechung" von Bild- und Wertseite aus, was "einen harmonischen Gesamteindruck hinterlässt". So sind beispielweise Größe und Reliefstil des Porträts und des Adlers ebenso aufeinander abgestimmt wie die verwendeten Schriftarten: eine magere, gesperrte für die gerundeten Umschriften oben und eine fettere, schmallaufende für die Aufschriften unten. Die Randschrift ergänzt übrigens den Liedtext auf der Bildseite und liefert die Fortsetzung: "SIND DES GLÜCKES UNTERPFAND..."

2. Preis: Peter Lasch

Peter Lasch aus Berlin, der den 2. Preis im Gestaltungswettbewerb erhielt, verwendete für seinen Entwurf dieselbe Bildvorlage wie der Erstplatzierte, die diesmal allerdings durch den kompletten Text der deutschen Nationalhymne in konzentrischen Kreisen eingefasst ist. Die Jury hebt lobend hervor: "Die Schrift in ihren unterschiedlichen Versalienhöhen umrahmt sehr schön das Porträt des Hoffmann von Fallersleben und hebt die Kernaussage ‚Einigkeit und Recht und Freiheit' deutlich hervor. Die Rückseite greift in den Adlerflügeln die Rosette der Vorderseite auf und wiederholt im Federkreis die Vorderseitentypografie."

3. Preis: André Wittig

Auf Platz 3 im Münzwettbewerb kam ein Gipsmodell von André Wittig aus Berlin. "Die Arbeit überzeugt", so die Jury, "durch eine gelungene Kombination zwischen Text und einem Porträt von Hoffmann von Fallersleben." Wobei die aufgeprägten Worte der dritten Strophe des Deutschlandlieds nicht in einer beliebigen Schriftart dargestellt sind, sondern der Original-Handschrift des Dichters nachempfunden sind. Das Preisgericht lobte die "zarte Darstellung von Fallersleben im Hintergrund", die einen "interessanten Kontrast zu der hervorgehobenen Textzeile" bildet.

Spezifikationen: "175 Jahre Deutschlandlied", 2016, 20 Euro, Silber 925/1000, 18 g, ø 32,5 mm, St/PP. Prägestätte Hamburg (J). Die Auflagen wurden noch nicht bekanntgegeben.


Vollständiger Artikel im DEUTSCHEN MÜNZEN MAGAZIN November/Dezember 2015.

175 Jahre

175 Jahre

"175 Jahre Deutschlandlied": Die Jury lobte den harmonischen Gesamteindruck von Vorder- und Rückseite und vergab den 1. Preis an Claudius Riedmiller aus Stuttgart.

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