Passend zum 500. Reformationsjubiläum 2017 erscheint der nächstjährige UNESCO Gold-Euro der Bundesrepublik Deutschland zu Ehren der Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg.
Insgesamt sechs Gebäude in Eisleben und Wittenberg (Sachsen-Anhalt) wurden 1996 von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt, die „als authentische Schauplätze der Reformation von außergewöhnlicher universeller Bedeutung sind“, so die Begründung. Geburtshaus und Sterbehaus in Eisleben stehen für die Eckdaten von Luthers Leben, das Lutherhaus in Wittenberg war über vier Jahrzehnte Wohn- und Arbeitsstätte des Reformators, in der Stadtkirche predigte Luther 30 Jahre lang und am Portal der Schlosskirche schlug er am 31. Oktober 1517 seine berühmten 95 Thesen an. Schließlich gehört noch das langjährige Wohnhaus von Philipp Melanchthon, dem zweiten großen Reformator in Wittenberg, zum Welterbe.
1. Preis: Bastian Prillwitz
Alle zwölf am Gestaltungswettbewerb teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler versuchten das Thema in Form von Collagen dieser Bauwerke umzusetzen. Als gelungenste Komposition wurde am Ende eine Arbeit von Bastian Prillwitz aus Berlin mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Sie zeigt gestaffelt die sechs UNESCO-Welterbestätten mit den Eisleber Denkmalen im Vordergrund und dem Lutherhaus im Zentrum. Eine besondere Tiefe erhält das Motiv durch perspektivisch dargestellte Wege, die zu den Gebäuden führen und auf denen Spaziergänger flanieren. Diese „Menschen von heute“ würden dadurch „zur Betrachtung und zur Beschäftigung mit dem Erbe eingeladen“, so die Wettbewerbsjury. In höchsten Tönen wird auch die handwerkliche Ausführung gelobt: „Jede einzelne Stätte ist in hochgradiger Detaillierung und beeindruckender Plastizität dargestellt.“
2. Preis: Adelheid Fuss
Auf den zweiten Platz im Gestaltungswettbewerb kam Adelheid Fuss aus Schwielowsee-Geltow mit einem Entwurf, der die sechs Welterbestätten als harmonisches Gesamtensemble zeigt. Das Preisgericht zeigt sich in seiner Beurteilung beeindruckt: „Der Entwurf besticht durch außerordentliche handwerkliche und künstlerische Qualität, die sich durch großen Detailreichtum, sensible Modellierung und eine subtile Tiefenwirkung auszeichnet.“
3. Preis: Bodo Broschat
Auch der bekannte Münzdesigner Bodo Broschat aus Berlin kam mit seinem Entwurf unter die ersten drei Preisträger. Er überzeugte die Jury „durch einen hohen Informationswert, der der Individualität und geografischen Zuordnung der einzelnen Luthergedenkstätten Rechnung trägt.“ Lobend erwähnt wird eine an Luther erinnernde Figur, die auf den Anschlag mit den berühmten Thesen weist. Damit werde „die Bedeutung der Schlosskirche für das Reformationsgeschehen hervorgehoben.“
Spezifikationen: „UNESCO Welterbe – Luthergedenkstätten Eisleben und Wittenberg“, 2017, 100 Euro, Gold 999,9/1000, Stempelglanz, ø 28 mm, 15,55 g (1/2 Unze), Riffelrand, Prägestätten A, D, F, G, J. Die Auflagen werden noch festgelegt.
Vollständiger Artikel im DEUTSCHEN MÜNZEN MAGAZIN Mai/Juni 2016.
Der Entwurf von Bastian Prillwitz aus Berlin wurde im Münzwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet und wird 2017 als 100-Euro-Goldmünze geprägt.
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