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20-Euro-Silbermünze ehrt die Stiftung zur Förderung des Spitzensports

Die Deutsche Sporthilfe wird Fünfzig

Eine 20-Euro-Silbermünze würdigt nächstes Jahr das 50-jährige Jubiläum der Deutschen Sporthilfe, die seit 1967 mehr als 47.000 Athletinnen und Athleten unterstützt hat.

Am 26. Mai 1967 wurde die gemeinnützige Stiftung Deutsche Sporthilfe gegründet. Sie fördert deutsche Spitzensportlerinnen und -sportler, die die Bundesrepublik auf internationalen Wettkämpfen vertreten. Finanziert wird die Fördertätigkeit größtenteils durch Spenden, Erlöse aus der Lotterie „Glücksspirale“, Benefizveranstaltungen („Ball des Sports“) oder dem Verkauf von Zuschlagsbriefmarken. Letztere Einnahmequelle hatte bereits ein Jahr nach Gründung der legendäre erste Stiftungs-Vorsitzende Josef Neckermann erschlossen. Der Versandhausunternehmer und erfolgreiche Dressurreiter lenkte über 20 Jahre lang die Geschicke der Deutschen Sporthilfe.

Zum Konzept der Organisation gehört, dass Sportler nicht nur mit Geld unterstützt werden, sondern auch ideell, etwa beim (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben. So helfen Laufbahnberater an den Olympiastützpunkten und Führungskräfte aus der Wirtschaft im Rahmen der Initiative „Sprungbrett Zukunft“ den Spagat zwischen sportlicher und beruflicher Karriere zu überwinden.

1. Preis: Adelheid Fuss

Am 4. Mai 2017 nun soll das 50-jährige Bestehen der Deutschen Sporthilfe mit der Ausgabe einer 20-Euro-Silbermünze numismatisch geehrt werden. Das Design stammt von Adelheid Fuss aus Geltow, wie das Künstlersignet „AF“ auf der Bildseite verrät. Die Bildhauerin erhielt den ersten Preis im Gestaltungswettbewerb für ihre Darstellung mehrerer Läuferinnen und Läufer, die dem Münzrund folgend im Kreis angeordnet sind. Die Jury zeigte sich beeindruckt von dem Entwurf: „Er zeichnet sich durch eine sehr harmonische Gestaltung beider Münzseiten und die besonders filigrane Ausarbeitung aus. Die Lebendigkeit und Dynamik des Sports zeigt sich in dem rosettenhaften Aufbau der Läuferdarstellung. Das Thema wird durch die insgesamt hervorragende Gestaltung gekonnt in Szene gesetzt.“ Dazu passe auch die gewählte Typografie und der „würdige Adler“ auf der Wertseite. Die Randschrift lautet nach einem Motto der Deutschen Sporthilfe: LEISTUNG. FAIRPLAY. MITEINANDER.

2. Preis: Michael Otto

Zum zweiten Preisträger und damit zum „Nachrücker“ wurde eine Arbeit von Michael Otto aus Rodenbach bestimmt, die eine sehr dynamische Darstellung eines Läufers zeigt, was durch die s-förmigen Verwirbelungen im Hintergrund noch unterstrichen wird. Durch die leicht geneigte Haltung des Athleten wird ein Sprint in der Stadionkurve assoziiert. Die Inschrift „50 Jahre Deutsche Sporthilfe“ wurde blockartig so angeordnet, dass sie an ein Siegertreppchen erinnert. In der Beurteilung heißt es wörtlich: „Die Bildidee sowie die konsequente, prägnante Darstellung von Bild- und Wertseite überzeugten die Jury.“

3. Platz: Jordi Truxa

Auf Platz 3 kam diesmal ein weiterer 1. Preis, nämlich der für den besten „digitalen Entwurf“. Erstmals war bei diesem Münzwettbewerb nämlich die Möglichkeit gegeben, mit einer dreidimensionalen Computergrafik anstatt einem Gipsmodell teilzunehmen. Die Ergebnisse dieses Probelaufs werden derzeit ausgewertet. Erst dann wird entschieden, ob auch in Zukunft Wettbewerbsarbeiten wahlweise digital oder als klassisches Relief eingereicht werden dürfen. Den Sieg unter den elektronischen Entwürfen sicherte sich Jordi Truxa aus Berlin, der eine(n) Läufer(in) im Oval einer Sportarena zeigt. Die scherenschnittartig dargestellte Figur sprintet dabei nach links auf die getreppten Tribünen zu, was der Jury offenbar nicht so gut gefallen hat. Ebenso wurde Größe und Anordnung der Jahreszahl auf der Wertseite kritisiert, die sich in direkter Fortsetzung des geschwungenen Bands mit den zwölf Europasternen befindet. Doch es gab auch Lob vom Preisgericht: „Die Setzung der Europasterne lassen beide Seiten gut harmonieren.“

Spezifikationen: 50 Jahre Deutsche Sporthilfe, 2017, 20 Euro, Silber 925/1000, 18 g, Ø 32,5 mm, Prägestätte München (D). Die Auflagen wurden noch nicht bekanntgegeben.


Vollständiger Artikel mit Darstellung der Konkurrenzentwürfe im DEUTSCHEN MÜNZEN MAGAZIN November/Dezember 2016.



Die Arbeit von Adelheid Fuss überzeugte die Jury durch die „rosettenhafte“ Darstellung der Läuferinnen und Läufer.

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