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Numismatische Belegstücke zum runden JubilÄum

70 Jahre Deutsche Mark

Am 21. Juni 1948 wurde in den westlichen Besatzungszonen die Deutsche Mark eingeführt. Im Startjahr gab es als Bargeld zunächst nur Banknoten, die einzige Münze mit Jahreszahl 1948 ist ein 1-Pfennig-Stück.

Mit Inkrafttreten der Währungs­reform am Sonntag, den 20. Juni 1948, wurde tags darauf in Westdeutschland als alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel die Deutsche Mark eingeführt. Sie löste die inflationäre Reichsmark-Währung ab und schuf eine wichtige Grundlage für die nachfolgende wirtschaftliche Entwicklung. Für laufende Zahlungen wie Löhne, Mieten oder Pensionen wurde die Reichsmark 1:1 in Deutsche Mark umgestellt. Dagegen erlitten private Bankguthaben anfangs durch ein Umtauschverhältnis von 10:1 erhebliche Einbußen. Das Emissionsgesetz übertrug der zuvor im März gegründeten Bank deutscher Länder (Vorläuferin der Deutschen Bundesbank) das ausschließliche Recht, Banknoten und Münzen auszugeben. Siehe hierzu auch unser "Editorial".

Erste D-Mark-Noten von 1948 gestaltet nach US-Vorbild

Interessanterweise ist auf der ersten DM-Notenserie, die im Juni 1948 erschien, weder ein Ausgabeland noch die Bank deutscher Länder genannt. Grund: Die Scheine waren hinsichtlich einer damals noch mit der Sowjetunion gemeinsam geplanten Währungsreform bereits 1947 in den Vereinigten Staaten von Amerika hergestellt worden. Entsprechend ähnelt die erste Serie den US-Banknoten und besteht aus acht Wertstufen von ½ bis 100 Deutsche Mark. Während auf den beiden kleinsten Nominalen auf ein figürliches Bildmotiv verzichtet wurde, zieren die größeren sechs Geldscheine vorwiegend weibliche Personifikationen – nicht von ungefähr an die Freiheitsallegorie „Liberty“ der USA erinnernd.

Auf dem 2-DM-Schein (wie ½, 1 und 5 DM im Format 112 x 67 Millimeter) ist eine sitzende Frau mit Schreibtafel und Stift als Symbol für den Handel dargestellt. Der Fünfer zeigt einen Mann mit Zirkel und Schriftrolle neben einem Globus sowie dahinter ein Schiff und eine Eisenbahn. Auf der deutlich breiteren 10-DM-Note (140 x 67 mm) sind gleich drei weibliche Symbolgestalten abgebildet, die für Arbeit bzw. Handwerk, Gerechtigkeit und Aufbau stehen. Ein ruhendes Paar aus Mann und Frau ziert den Zwanziger (146 x 67 mm), ergänzt durch einen Bienenkorb sowie dahinter ein Fabrikgebäude und einen Dampfzug.

Eindeutig eine Personifizierung der Landwirtschaft ist die anmutige weibliche Figur auf dem 50-DM-Schein (151 x 67 mm) mit Ährenbündel und Fruchtkorb als Attribute, während das wohl schönste Motiv dem auch vom Format her mit 156 mal 67 Millimetern größten Nominal zu 100 DM vorbehalten ist. In rötlicher Färbung zeigt es eine seitlich thronende Allegorie, die von Wissenschaftssymbolen umgeben ist. Übrigens: Für Westberlin wurden alle DM-Scheine der ersten 1948er Serie zusätzlich mit einem „B“-Stempel versehen, weshalb sie den Spitznamen „Bärenmark“ erhielten.

Zum Währungsstart 1948 nur ein Pfennigstück geprägt

Was Münzen anbelangt, so wurde im Jahr der Währungsreform nur ein Pfennig (Hundertstel-Untereinheit der Deutschen Mark) mit Jahreszahl 1948 aus mit Kupfer plattiertem Eisen geprägt (16,5 mm, 2 g), der allerdings erst am 24. Januar 1949 offiziell erschien. Auf der Seite mit dem Eichenzweig wird die Bank deutscher Länder als Herausgeber in der Umschrift genannt. Im Mai kamen dann die ersten 10-Pfennig-Stücke aus mit Messing plattiertem Eisen (21,5 mm, 4 g), während die ersten Fünfer (18,5 mm, 3 g) aus gleichem Prägemetall mit Jahreszahl 1949 erst am 2. Januar 1950 herausgegeben wurden.

Im Folgemonat erschienen auch die ersten 50-Pfennig-Stücke aus Kupfernickel (20 mm, 3,5 g), womit die Münzpioniere von der Bank deutscher Länder komplett wären. Als Motiv ist eine junge Frau beim Pflanzen eines Eichensetzlings abgebildet. Das erste Deutsche-Mark-Stück (23,5 mm, 5,5 g) wurde 1950 aus Kupfernickel geprägt und zum Jahresende herausgegeben, nun offiziell von der am 23. Mai 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland laut Umschrift der Wappenadler-Seite.


Vollständiger Artikel im DEUTSCHEN MÜNZEN MAGAZIN Mai/Juni 2018.

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