Ein abwechslungsreicher Jahrgang wird komplettiert

Die letzten 2-Euro-Gedenkmünzen 2018

Mit den letzten fünf Ausgaben von Belgien, Luxemburg, Lettland, Malta und San Marino ist der 2-Euro-Jahrgang 2018 komplett.

Mit insgesamt drei Dutzend Neuausgaben von 2-Euro-Gedenkmünzen gehört der Jahrgang 2018 zu den stärksten und abwechslungsreichsten in der Geschichte dieses europäischen Top-Sammelgebiets. Nach der Athener Erstausgabe vom Mai 2004 feiert es 2019 sein 15-jähriges Bestehen und startet damit im Januar in den 16. Jahrgang.

Noch nicht im Heft vorgestellt haben wir die zweite 2018er Ausgabe von Belgien, die im September erschienen ist. Sie ist dem Raumfahrt-Jubiläum „50 Jahre ESRO 2B“ gewidmet und erinnert an den Start von IRIS 2 (International Radiation Investigation Satellite), einem 89 Kilogramm schweren europäischen Forschungssatelliten, im Jahr 1968. Es war die erste erfolgreiche Satellitenmission der europäischen Forschungsorganisation ESRO, zu deren Gründungsmitgliedern auch Belgien gehört. Die Münze zeigt den Raumflugkörper auf seiner Umlaufbahn um die Erde. Unten findet sich das Länderkürzel „BE“, der Heroldsstab der niederländischen Prägestätte Utrecht sowie das Wappen der belgischen Münzmeisterin Ingrid van Herzele. Das „Doppel-L“ rechts daneben steht für den Gestalter Luc Luycx.

Aus Luxemburg kommtz eine weitere 2-Euro-Neuheit, die im November ihren Ersttag hat. Thema ist der 175. Todestag von Großherzog Wilhelm (Guillaume) I. Der 1772 geborene Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien-Nassau wurde nach dem Niedergang Napoleons, gegen den er an der Seite Preußens kämpfte, 1815 Herrscher von Luxemburg und gleichzeitig König der Niederlande. Drei Jahre nach seiner Abdankung starb er am 12. Dezember 1843 im Niederländischen Palais in Berlin. Als Motiv wurde ein Doppelporträt mit dem heutigen Großherzog Henri I. gewählt, wobei Wilhelm links im mit Hermelinpelz besetzten Krönungsornat dargestellt ist.

Zum Abschluss der Reihe „Regionen Lettlands“ ist die diesjährige 2-Euro-Ausgabe der Baltenrepublik der letzten der vier historischen Landstriche gewidmet: Semgallen (Zemgale). Das waldreiche Gebiet liegt südlich des Flusses Düna und grenzt an Livland, Lettgallen und Kurland, die drei anderen Regionen Lettlands. Größte Stadt und traditionelles Verwaltungszentrum ist Mita (Jelgava). Wie zuvor ist es das regionale Wappen, das im Zentrum des Münzmotivs steht. Semgallens Hoheitszeichen trägt im Schild einen Elch mit lockiger Mähne und mächtigem Geweih.

Breites Themenspektrum von Raumfahrt bis Barock

Nach „Love“ und „Peace“ geht es in der maltesischen, von Kindern gestalteten 2-Euro-Gedenkmünzenserie 2018 um das Thema „kulturelles Erbe“. Das Design der Schülerin Nicole Dimech vom St. Nicholas College in Rabat zeigt, eingerahmt von dem steinernen Tor eines prähistorischen Tempels, eine sonnenbeschienene Kirchenkuppel und einen Glockenturm, charakteristische Merkmale maltesischer Stadt- und Dorfsilhouetten, und darunter die Darstellung eines „Luzzu“ genannten traditionellen Fischerboots mit der Landesflagge. Die Inschriften beschränken sich auf die Landesbezeichnung „Malta“ und die Jahreszahl 2018.

Die letzte der hier in alphabetischer Reihenfolge der Ausgabeländer vorgestellten 2-Euro-Gedenkmünzen des Jahrgangs 2018 kommt aus San Marino und erschien Ende September. Sie würdigt den 420. Geburtstag des italienischen Universalkünstlers Gian Lorenzo Bernini. Er war einer der bedeutendsten Bildhauer und Architekten des Barock, der mehreren Päpsten diente und zum künstlerischen Leiter aller römischen Baumeister avancierte. Eines seiner eindrucksvollsten Werke kam jetzt zu numismatischen Ehren: die Büste der Constanza Bonarelli. Es ist eine Marmorskulptur seiner Geliebten, die er mit sinnlich geöffneten Lippen und tiefem Dekolleté darstellte.

Vollständiger Artikel im DEUTSCHEN MÜNZEN MAGAZIN November/Dezember 2018.

Die Themen der letzten 2018er 2-Euro-Gedenkmünzen gelten der Satellitenmission ESRO 2B von 1968, Wilhelm I. von Luxemburg, der lettischen Region Semgallen mit Elch-Wappen, Maltas kulturellem Erbe sowie dem italienischen Künstler Gian Lorenzo Bernini und seiner Büste der Constanza Bonarelli.