Internationale Fachzeitschrift für
alte und neue Numismatik

Editorial Mai/Juni 2022

Goldpreis erstmals über 1850 Euro

In diesen Zeiten, da in Europa Krieg herrscht, kann auch ich nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, über die der Aggressor Putin unsägliches Leid gebracht hat. Es gibt viele Möglichkeiten, unsere Solidarität mit dem ostslawischen Volk zu bekunden. Eine davon ist, Geld zu spenden. Zum Beispiel bei der „Aktion Deutschland hilft“. Bitte, unterstützen auch Sie mit Ihrer Spende die „Nothilfe Ukraine“.

Der Krieg in der Ukraine lässt uns innehalten und veranlasst uns, alles neu zu hinterfragen. Was das Materielle angeht, besinnt man sich mehr noch als bisher auf Sachwerte, auf Wertaufbewahrungsmittel im besten Sinn. In Zeiten von Null-Zinsen, volatilen Aktienkursen und kriselnden Finanzmärkten ist diese Anlageform ohnehin seit Jahren im Aufwind.

Ganz vorne mit dabei: Edelmetalle. Gold und Silber gelten seit jeher als „sicherer Hafen“ und Inflationsschutz. Ihr Preis ist durch den Krieg in der Ukraine noch einmal sprunghaft gestiegen. Gold erreichte am 8. März 2022 ein neues Allzeithoch von 1880 Euro. So teuer war Gold bei uns noch nie. Auch in US-Dollar notierte es wieder über der 2000er-Marke.

Keiner vermag vorauszusagen, wie sich der Wert entwickelt. Man sollte deshalb mit Gold nicht spekulieren. Aber natürlich ist es richtig und wichtig, einen Teil seines Vermögens in Gold anzulegen – als Versicherung für Krisenzeiten, die man hoffentlich nie in Anspruch nehmen muss. Galt für die (West-) Deutschen in den 1970er-Jahren noch das eherne Anlegergesetz, ein Fünftel der Barschaft in physischem Gold zu halten, so sind es heute weniger als ein Prozent der liquiden Mittel, die aus Barren und Münzen bestehen.

Bei Letzteren bestimmt aber nicht nur der Edelmetallgehalt den Preis, sondern auch ihre Seltenheit. Bei historischen Münzen zumal. Denn die oft jahrhundertealten Originale sind nicht beliebig vermehrbar und besitzen deshalb einen stabilen, mitunter auch stark steigenden Liebhaberwert.

So wichtig es auch ist, sich über die aktuellen Ereignisse zu informieren, wir dürfen nicht pausenlos vor dem Fernseher sitzen, denn die Bilder vom Krieg können uns traumatisieren. Wir müssen versuchen, auch einmal abzuschalten. Dazu sollten wir unsere Aufmerksamkeit auf schöne Dinge lenken. Das Hobby Münzensammeln gehört dazu

Erzinger
Wolfgang Erzinger,
Herausgeber
Deutsches Münzen Magazin

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