Anlässlich der 75. Berlinale erscheint im Januar 2025 eine teilkolorierte 20-Euro-Silbermünze, deren Motiv jetzt von Bundeskabinett gebilligt wurde.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin, kurz Berlinale, sind ein jährlich in Berlin stattfindendes Filmfestival. Es zählt neben denen von Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals. Für die Filmbranche und die Presse sind die elf Tage im Februar zugleich eines der wichtigsten Ereignisse im Jahreskalender und ein unverzichtbarer Handelsplatz.
Die Berlinale blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Das Festival wurde 1951, zu Beginn des Kalten Krieges, als „Schaufenster der freien Welt“ für das Berliner Publikum ins Leben gerufen. Geprägt durch die bewegte Nachkriegszeit und die einzigartige Situation in der geteilten Stadt, hat sich die Berlinale zu einem Ort der interkulturellen Begegnung und zu einer Plattform kritischer filmischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen entwickelt. Bis heute gilt sie als das politischste aller großen Filmfestivals.
In den verschiedenen Sektionen und Sonderreihen der Berlinale werden jedes Jahr rund 200 Filme aller Genres, Längen und Formate gezeigt. Die im Wettbewerb erfolgreichen Filme werden von einer internationalen Jury mit dem Goldenen und den Silbernen Bären ausgezeichnet. Mehr als 400 Filme werden in verschiedenen Sektionen präsentiert. Mit mehr als 325.000 verkauften Eintrittskarten und etwa 490.000 Kinobesuchern insgesamt ist die Berlinale das größte Publikumsfestival der Welt. Rund 16.000 Fachbesucher aus 130 Ländern nehmen an dem Festival teil. Etwa 3.700 Journalisten aus mehr als 80 Ländern berichten über die Zeit der Festspiele.
1.Preis: Anna Steinmann
Nächstes Jahr findet die 75. Berlinale statt. Anlässlich des Dreiviertel-Jahrhundert-Jubiläums erscheint am 23. Januar 2025 eine 20-Euro-Silbergedenkmünze mit Teilkolorierung. Der 1. Preis im Künstlerwettbewerb ging an Anna Steinmann aus Berlin. In der Jury-Würdigung heißt es: „Im preisgekrönten Entwurf zum 75. Jubiläum der Berlinale blicken wir aus der Perspektive des Publikums in Richtung Leinwand. In einem vollbesetzten Kinosaal ist der Spot auf das rote Berlinale Logo gerichtet. Wir sehen eine sehr gelungene Komposition in der Verteilung von Münzgrund und Motiv. Der Bär und die 75 erstrahlen im Zentrum des Scheinwerferlichts. Der Schriftzug „Berlinale“ durchbricht den Lichtkegel und teilt das A in aufgesetzte und eingelegte Schrift. Insgesamt ist der Entwurf linear gearbeitet und besticht durch Tiefenwirkung und Eleganz. Die Wertseite korrespondiert kompositorisch sehr fein mit der Bildseite. Der zentral gesetzt Adler erfüllt alle Voraussetzung einer würdevollen Darstellung.“ Die Randschrift lautet: „FESTIVAL IN BEWEGUNG“.
2. Preis: Lorenz Crössmann
Auch der zweiplatzierte Künstler stammt aus Berlin: Lorenz Crössmann. Die Bildseite zeigt links das Berlinale-Logo mit dem charakteristischen Schriftzug in Schreibschrift. Rechts davon verläuft ein vertikales Band eines stilisierten Filmstreifens, der durch die Aufschrift „75. Berlinale“ samt Datum unterbrochen wird. Das Preisgericht dazu: „Die Qualität des Entwurfs liegt in der klaren und weitgehend klischeefreien Nüchternheit der Darstellung. Es handelt sich um eine klassische Auffassung von Münze, die einen souveränen Umgang mit der Vorgabe findet, ein Logo – das in der Regel für sich selbst stehen soll – in eine Gestaltung einzubinden. Die Wertseite zeigt in einer konsequenten kompositorischen Entsprechung korrespondierend zur Bildseite den würdevollen Bundesadler sowie die geforderten Ausgabeangaben: „Nominal / Emittent / Ausgabejahr / Prägeanstalt / Karatierung“. Die Typografie ist analog zur Bildseite gesetzt. Die zwölf Sterne wiederholen in ihrer Anordnung den Filmstreifen der Bildseite.“
3. Preis: Katrin Pannicke
Katrin Pannicke aus Halle (Saale) kam auf Platz 3 im Gestaltungswettbewerb. Die Jury beurteilt das Motiv so: „Im Zentrum einer halbgeöffneten stilisierten Irisblende eines Kameraobjektivs steht die Wortbildmarke der anlassgebenden Internationalen Filmfestspiele, deren farbliche Akzentuierung ihre zentrierte Stellung zusätzlich betont. Den Rand der Münze bilden neben dem oben in das Münzrund gesetzten Schriftzug „75. Berlinale“ drei angeschnittene Filmstreifen am linken, rechten und unteren Rand. Der Entwurf betont damit den technischen Aspekt des Filmschaffens. Die filigran gestaltete Wertseite mit ihrer würdigen Adlerdarstellung korrespondiert schön mit der Bildseite; insbesondere nimmt der Adler im Zentrum in Form und Größe gekonnt die Linsenöffnung der Bildseite auf.“
Spezifikationen: 75. Berlinale, 2025, 20 Euro, Silber 925/1000, teilkoloriert, 18 g, Ø 32,5 mm, Prägestätte Berlin (A). Die Auflagen wurden noch nicht bekannt gegeben
Die teilkolorierte Silber-Gedenkmünze zum 75. Berlinale-Jubiläum wurde von Anna Steinmann gestaltet.
© DEUTSCHES MÜNZEN MAGAZIN - Alle Rechte vorbehalten