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alte und neue Numismatik

Serie "Rückkehr der Wildtiere" 2025

Goldener Luchs

Mit dem Motiv eines Eurasischen Luchses wird am 16. Juni 2025 die sechsteilige 20-Euro-Goldmünzenserie „Rückkehr der Wildtiere“ fortgesetzt.

Die Achtelunzen-Reihe „Rückkehr der Wildtiere“ wurde 2022 mit dem Motiv "Kegelrobbe" gestartet und hat die gleichen Spezifikationen wie die der Vorgängerprogramme „Deutscher Wald“ und „Heimische Vögel“ (20 Euro, Gold 999,9/1000, 3,89 g, Ø 17,5 mm). Nach Steinbock (2023) und Biber (2024) kommt nächstes Jahr der Luchs zu numismatischen Ehren.

Der Eurasische Luchs (Lynx lynx) lebt als Einzelgänger in großen Waldgebieten. Die auch „Pinselohr“ genannte Raubkatze war einst in Westeuropa weit verbreitet. Sein schlimmster Feind war immer der Mensch, der ihn gnadenlos verfolgte. Die größte Katze Europas wurde so beinahe ausgerottet. Heute leben wieder einzelne Exemplare in verschiedenen deutschen Mittelgebirgen. Die Rückkehr hat begonnen, der Eurasische Luchs gilt aber nach wie vor als stark gefährdet. Nach Angaben des Bundesamts für Naturschutz wurden deutschlandweit 2018 insgesamt 125–135 ausgewachsene wildlebende Eurasische Luchse gezählt und 55 Jungtiere.

Der Luchs ist ein typischer Waldbewohner, schneller Kurzstreckenläufer und geschickter Kletterer mit ausgezeichnetem Seh- und Gehörsinn. Eine Maus hört er auch, wenn sie 50 Meter entfernt ist. Die Kopf-Rumpf-Länge der hochbeinigen Katze beträgt 80 bis 120 Zentimeter. Mit einer Schulterhöhe zwischen 50 und 70 Zentimetern wird er etwa so groß wie ein Schäferhund, wiegt aber nur etwa 20 Kilo.

1. Preis: Natalie Tekampe

Der Entwurf der 2025er Goldmünze stammt von Natalie Tekampe (Kürzel: NT) aus Egenhofen, die im Gestaltungswettbewerb den 1. Preis bekam. Die Jury urteilt: „Aus der Tiefe des Münzgrundes wendet sich ein Luchs den Betrachtern zu. Sein Kopf ist leicht gesenkt, seine linke Pfote angehoben, aus der Bewegung kommend innehaltend. Das Motiv bedeckt plastisch reich modelliert fast das gesamte Rund. Der konzentrierte Blick von Europas größter Katze spiegelt den Charakter des angesiedelten Wildtieres sehr überzeugend wieder. Neben den stechenden Augen sind die deutlich lesbaren Schnurrhaare, der Backenbart und die typischen Pinselohren hervorragend dargestellt. Der geometrisch sehr ansprechend konstruierte und würdige Adler ist in seiner feingliedrigen Formsprache aus der realistischen Bildseite abgeleitet.“

2. Preis: Katharina Günther

Auf Platz 2 kam ein Gipsmodell der Thüringer Bildhauerin Katharina Günther, die in Halle an der Saale lebt und arbeitet. Im Protokoll der Preisgerichtssitzung heißt es: „Das detailliert ausgearbeitete Relief stellt den Luchs in seinem natürlichen Habitat dar. Die Rückkehr des Wildtieres wird hier in Bewegung gut dargestellt. Der Luchs schreitet auf einem Ast nach rechts. Zu den charakteristischen Details zählen die Pinselohren, die individuelle fleckige Fellmusterung, der verkürzte Schwanz sowie die kräftige Statur dieser Wildkatze. Die sachliche Aufschrift befindet sich mittig im oberen Bildraum. Die innovative Adlerdarstellung nimmt im Brustbereich die Textur des Luchsfelles auf.“

3. Preis: Felix Gräter

Eine Arbeit von Felix Gräter aus Bayreuth belegte Rang 3 im Künstlerwettbewerb. Das Preisgericht dazu: „Der Entwurf zeigt einen nach rechts stehenden und rückwärtsgewandten Luchs. Dabei steht er statisch auf einem nicht näher definierten Untergrund. Im Hintergrund ist durch eine Linie, schemenhaft eine Mittelgebirgslandschaft angedeutet. Im unteren Abschnitt befindet sich die serifenlose und kräftige Aufschrift dem Münzrand folgend. Alle für einen Luchs typischen Merkmale wie Pinselohren, ein kurzer Schwanz und ein geflecktes Fell sind prägnant ausgearbeitet. Die Wertseite ist klar strukturiert und besticht durch ihre unkonventionelle und zugleich würdige Adlerdarstellung.

Spezifikationen: Luchs (Serie „Rückkehr der Wildtiere“), 2025, 20 Euro, Gold 999,9/1000, 3,89 g, Ø 17,5 mm, Stempelglanz, Riffelrand, Prägestätten A, D, F, G und J. Die Auflage beträgt max. 80.000 Exemplare. 



Die 2025er Ausgabe der Goldserie "Rückkehr der Wildtiere" mit dem Motiv eines Eurasischen Luchses gestaltete Natalie Tekampe aus Egenhofen.

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