Mit einer 20-Euro-Silbergedenkmünze im Rahmen der Serie „Prägende Frauen“ wird im September Elly Heuss-Knapp gewürdigt, die vor 75 Jahren das Müttergenesungswerk gründete.
Sie war Sozialreformerin, Publizistin, Politikerin, Werbefachfrau und „First Lady“ an der Seite des ersten Bundespräsidenten Theodor-Heuss: Elly Heuss-Knapp (1881–1952). Vor 75 Jahren gründete sie das Müttergenesungswerk, das sie später selbst als „Krönung meines Lebens“ bezeichnete.
Das Müttergenesungswerk setzt sich für die Gesundheit von Müttern und inzwischen auch Vätern und pflegenden Angehörigen ein. Die gemeinnützige Stiftung wurde 1950 mit dem Ziel gegründet, die Gesundheit von Müttern mit Kuren zu unterstützen, als es damals hierfür noch keinen gesetzlichen Anspruch gab. Die Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen reichen von medizinischen Behandlungen, über Physiotherapie mit Bewegungs- und Entspannungsangeboten, psychosoziale Einzel- und Gruppengespräche, bis zu therapeutischen Angeboten zur Mutter-Kind-Interaktion und Kreativangeboten.
„Ob es in einer Familie licht oder dunkel ist, hängt in erster Linie von den Müttern ab. Wer einer Frau wieder zur Gesundung, zur Frische, zum Lebensmut verhilft, der bewahrt die Familie vor dem Untergang.“ Was Elly Heuss-Knapp vor fast 75 Jahren sagte, bleibt bis heute aktuell: Mütter sind nach wie vor zumeist das Herz und das Management ihrer Familien.
Münzmotiv von Susanne Hopmann
Am 11. September 2025 erscheint aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des Müttergenesungswerks (MGW) eine 20-Euro-Gedenkmünze aus Sterlingsilber, die im Rahmen der neuen Serie „Prägende Frauen“ dessen Gründerin Elly Heuss-Knapp ehrt. Das Motiv wurde gestaltet von Susanne Hopmann aus Weimar, die im Künstlerwettbewerb den 2. Preis bekam. Es zeigt ein Kopfporträt von Elly Heuss-Knapp sowie das Logo des Müttergenesungswerks, eine stilisierte Blüte. Als einziger der preisgekrönten Entwürfe weist er die Jubiläumszahl 75 auf. Das Preisgericht lobt: „Bemerkenswert ist die sensible, detailliert modellierte Ausführung des Porträts. Es zeigt Elly Heuss-Knapp in ihrer großen Offenheit, Empathie und Kraft. Diesen Ausdruck im Münzformat zu erschaffen, zeugt von großer künstlerischer Souveränität. Die Typografie orientiert sich in gekonnter Weise an Schrifttypen aus der Gründungszeit des Müttergenesungswerks.“ Die Randschrift lautet: „PIONIERIN • NETZWERKERIN • VISIONÄRIN •“.
1. Preis: Bodo Broschat
Die Preisvergabe im Gestaltungswettbewerb stellt lediglich eine Empfehlung an das Bundeskabinett dar, das letztlich über das zu prägende Münzmotiv entscheidet. Wie schon bei der 10-Euro-Polymerringmünze „Pflege“ von 2022 kam auch diesmal der erstplatzierte Entwurf nicht zum Zug. Er stammt von Bodo Broschat aus Berlin und zeigt als Hauptmotiv ebenfalls ein Porträt von Elly Heuss-Knapp und das MGW-Logo. Ergänzt wird es um die Darstellung einer Spendendose und einer Szene, in der eine fürsorgliche Mutter mit Kind von einem Geistlichen unterstützt wird. Bei genauem Hinsehen entdeckt man schemenhaft auch eine Porträt-Silhouette von Theodor Heuss als „Spur einer engen, ehelichen Verbindung“, wie die Jury befindet. Weiter heißt es in der Beurteilung: „Der Entwurf besticht durch die komplexe Verschränkung unterschiedlicher Motive und kreiert ein Interesse weckendes Narrativ.“
3. Preis: Marianne Dietz
Marianne Dietz aus Berlin belegte im Gestaltungswettbewerb den dritten Platz mit einem Gipsmodell, das Elly Heuss-Knapp im nach rechts blickenden Profil präsentiert – und zwar „in einer fein modellierten, handwerklich überzeugenden Gestaltung“, wie das Preisgericht anmerkt: „Ihr Gesichtsausdruck ist der einer selbstbewussten, den Menschen zugewandten Frau, die sich der Notwendigkeit und Wirkung ihrer Arbeit gewiss ist.“ Ihr Name ist in invertierter Schrift am linken Münzrand in das Brustbild eingefügt. Die Wort-Bild-Marke des Müttergenesungswerks findet sich im Freiraum vor dem Porträt.
Spezifikationen: Elly Heuss-Knapp – 75 Jahre Müttergenesungswerk, 2025, 20 Euro, Silber 925/1000, 18 g, Ø 32,5 mm, Prägestätte Stuttgart (F). Die Auflage in Spiegelglanz beträgt max. 90.000 Exemplare, die Stempelglanz-Auflage wurde noch nicht bekannt gegeben.
Gestaltet wurde die Sterlingsilber-Münze von Susanne Hopmann aus Weimar, die im Künstlerwettbewerb den 2. Preis bekam. Der Entwurf zeigt ein Kopfporträt von Elly Heuss-Knapp sowie das Logo des Müttergenesungswerks und die Jubiläumszahl 75.
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