Zum 150. Geburtstag des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer erscheint im Januar 2026 eine 2-Euro-Gedenkmünze im Rahmen der Serie „Einigkeit und Recht und Freiheit“.
Konrad Adenauers Leben umspannte vier Epochen deutscher Geschichte. Er wurde im Kaiserreich geboren und sozialisiert. Grundlegend für das Verständnis seiner Politik sind aber vor allem seine Tätigkeit als Oberbürgermeister von Köln und Präsident des Preußischen Staatsrats, die Erfahrung des Scheiterns der Weimarer Republik und der persönlichen Verfolgung im „Dritten Reich“.
Konrad Adenauer (1876–1967) war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und von 1951 bis 1955 zugleich erster Bundesminister des Auswärtigen. Bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik absolvierte der Jurist und Angehörige der katholischen Zentrumspartei eine politische Karriere: Er war von 1917 bis 1933 Oberbürgermeister von Köln, gehörte dem preußischen Herrenhaus an und war Präsident des preußischen Staatsrats. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert.
Der Katholik Adenauer gehörte zu den Begründern der CDU, deren Parteivorsitzender er von 1950 bis 1966 war. Als Präsident des Parlamentarischen Rates gilt er als einer der Väter des Grundgesetzes und prägte als erster Bundeskanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland eine ganze Ära. Der in Rhöndorf, wenige Kilometer südlich von Bonn geborene Politiker war bei seinem Amtsantritt als Bundeskanzler bereits 73 Jahre alt und setzte sich erfolgreich für Bonn als Bundeshauptstadt ein. Er stand für eine enge Bindung an die westlichen Demokratien und trieb die Aussöhnung mit Frankreich und Israel sowie die europäische Einigung voran.
Gestaltung: Marianne Dietz
Zu seinem 150. Geburtstag erscheint am 8. Januar 2026 eine 2-Euro-Gedenkmünze mit einem Porträt Adenauers. Es ist die zweite Emission im Rahmen der neuen Serie „Einigkeit und Recht und Freiheit“ (Erstausgabe 2024: 35 Jahre Deutsche Einheit), bei der jährlich eine 2-Euro-Gedenkmünze zur Würdigung von Politikerinnen und Politikern erscheinen soll, die die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Weise geprägt haben.
Der Entwurf stammt von Marianne Dietz (Künstlerkürzel: „MD“) aus Berlin, die im Gestaltungswettbewerb mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. In der goldfarbenen Pille des Münzrunds sehen wir zentral den Kopf Adenauers, eingerahmt vom Namenszug und den Lebensdaten. „Die künstlerische Ausarbeitung des Porträts ist hervorragend gelungen“, so das Preisgericht. Wörtlich heißt es in der Begründung: „Bis ins kleinste Detail besticht es durch feine Modellierung und große Ausdruckskraft. Dadurch wird ein hoher Wiedererkennungswert erzielt. Der Schriftzug umrahmt das Gesicht in feiner serifenloser Type. Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine ruhige, klassische, aber auch authentische Ausstrahlung.“
Wie bei deutschen 2-Euro-Gedenkmünzen üblich, gibt es offiziell keinen 2. und 3. Preis im Designwettbewerb, dafür einen „Nachrücker“ für den Fall, dass der 1. Preis nicht zur Ausführung kommen kann. Dieses Motiv stammt von Irene Pätzug aus Berlin und zeigt ein künstlerisch verfremdetes Kopfporträt Adenauers sowie dessen unverwechselbare Unterschrift.

Die 2-Euro-Gedenkmünze zum 150. Geburtstag von Konrad Adenauer wurde von Marianne Dietz aus Berlin gestaltet.

Als "Nachrücker" wählte das Preisgericht einen Entwurf von Irene Pätzug aus Berlin.
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